Dr. rer. nat. Andreas Kokott
Printenformen
Dr. Andreas Kokott
Diplom-Chemiker / Magister der Technologie für Umweltwissenschaften
Eine alte Tradition ist die Herstellung von Formen, in denen Printen (Lebkuchen) hergestellt wurden. Dabei wird das Muster in Buchenholz geschnitzt. Im Unterschied zu Spekulatiusformen ist der Printenteig sehr hart. Nach dem Einpressen in die Form wurde mit einem Metalldraht der Teigüberstand über dem Metallrand abgeschnitten. Printenformen haben einen Metallrand, der auch für die Höhe des Teiges sorgt. Spekulatiusform haben keinen Metallrand, da liegt das Muster in einer Vertiefung. Der Spekulatiusteig ist weicher und läßt sich daher in die Form walzen. Im Gegensatz zu Spekulatiusformen gibt es historische Printenformen auch bis zur 1 m hohen Ausführungen. Printen waren nicht nur süßes Brot, sondern dienten als Informationsträger. Es gab auch Motive für Mädchen und Jungen, Brautpaare usw. Es wurden auch Personen (z.B. Kaiser Karl) und sogar technische Errungenschaften (Dampfschiff) als Motive verwendet. Die Gesellen wanderten und trugen so zur Verteilung der Motive bei. Der Ausdruck Printen hängt mit dem print (drucken) zusammen. Alle gezeigten Formen wurden von mir in traditioneller Weise geschnitzt. Als Vorlage und zur Orientierung dienten historische Motive. Handwerk hat mich schon immer interessiert. Holz ist ein wunderbarer Werkstoff. Daher war ich froh, als Jugendlicher diese alte Handwerkskunst lernen zu können. Die Printenformen (Bilder) habe ich mit Bildhauerbeiteln geschnitzt. Printenformen wurden traditionell wegen der Haltbarkeit aus Buchenholz hergestellt. Durch den Teig wurden die Formen dann mit der Zeit dunkel. Bei diesen Formen (Abbildungen) wurde der Effekt durch Rustikalbeize erzeugt.
Zum Vergleich: links Spekulatius mit Vertiefung, rechts Printenform mit Metallrand
Meine größte Form: Kaiser Karl, Formenhöhe 1 m
Niederländische Motiv: Frau mit Helm und Papagei